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Psychische Gesundheit von Jugendlichen gefährdet

22. Februar 2021

Psychische Gesundheit von Jugendlichen gefährdet

Sozialdemokratische Jugendorganisationen fordern Politik zum Handeln auf!

Die Vorsitzenden der sozialdemokratischen Jugendorganisationen sehen dringenden Handlungsbedarf bei der Versorgung der psychischen Gesundheit von jungen Menschen in der Coronapandemie. Seit fast einem Jahr gibt es in Österreich Beschränkungen. Fehlende Sozialkontakte, Unausgeglichenheit und Zukunftsängste strapazieren Jugendliche zunehmend.


„Es ist 5 vor 12. Wo bleiben die dringend notwenigen Maßnahmen? Es wurde in dieser Gesundheitskrise auf die psychische Gesundheit völlig vergessen. Jungen Menschen geht es zunehmend schlechter. Doch statt gegen zu steuern wird das Thema weiter tabuisiert. Mehr geförderte Therapieplätze hätte es auch schon vor der Pandemie gebraucht. Jetzt ist die Situation akut!“ meint die Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend Oberösterreich Nina Andree.

Für Eva-Maria Holzleitner, Nationalratsabgeordnete und Vorsitzende der Jungen Generation in der SPÖ Oberösterreich steht klar: „Es braucht eine rasche, niederschwellige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche. Eine Möglichkeit wäre, multiprofessionelle Teams, bestehend aus Psychologinnen und Sozialarbeiterinnen, mittels “Tour-Bussen” für Schulen, Kinderbildungseinrichtungen und auch Betriebe zur Verfügung zu stellen. Egal ob Maturantin in Rohrbach, Lehrling in Linz oder Volksschüler in Bad Ischl, so könnten wir alle erreichen!“


In einem sicheren Rahmen Sozialkontakte zu ermöglichen fordert Lukas Köppl-Haslinger, Vorsitzender der Roten Falken Oberösterreich, der Jugendorganisation der Kinderfreunde Oberösterreich: „Mit den Schulöffnungen und der neuen Teststrategie in den Schulen, haben wir einen riesigen Schritt nach vorne getan! Wir müssen die Chance nutzen und das jetzt auch auf die offene und außerschulische Kinder- und Jugendarbeit umwälzen. Egal ob Fußballtraining, Jugendgruppe oder sonstige Vereinstätigkeiten. Dort wo Jugendliche soziale Kontakte haben, diese aber in einem organisierten Rahmen passieren, kann man mit Corona-Präventionskonzepten arbeiten und Jugendlichen ermöglichen sich in einem geschützten Rahmen mit ihren Freundinnen zu treffen!“

„Geld darf jetzt nicht nur in die Rettung von Konzernen fließen. Wir fordern Landeshauptmann Stelzer dazu auf, Geld in die Hand zu nehmen und dieses gegen die immer größer werdende Jugendarbeitslosigkeit einzusetzen! Es müssen Lehrstellen geschaffen werden und Ausbildungsplätze abgesichert sein. Er ist für die Finanzen in der oberösterreichischen Landesregierung zuständig und darf jetzt auf keinem Fall an der falschen Stelle sparen. Wer an der Jugend spart, spart an der Zukunft!“ sagt die Vorsitzende der FSG Jugend Oberösterreich und Jugendvertrauensrätin, Selina Pargfrieder.

Anna Balla, die Vorsitzende der Aktion kritischer Schüler_innen Oberösterreich und selbst Maturantin kritisiert vor allem den Leistungsdruck in den Schulen: „Es ist bereits das dritte Semester, in dem wir mit dieser Situation konfrontiert sind. Trotzdem wird der Leistungsdruck in der Schule immer mehr. Vieles hat im Distance-Learning nicht so funktioniert wie im normalen Schulalltag und trotzdem sollen wir den Stoff bei Prüfungen jetzt können. Für die Matura musste ich 12 Jahre in der Schule durchkommen und trotzdem werden meine Noten anhand einer Prüfung festgemacht. Wir fordern die Matura ohne Prüfung! Schülerinnen leiden unter den massiven Druck, der derzeit herrscht!“


Abschließend fügt Anna Portenkirchner, die Vorsitzende des Verbands sozialistischer Student_innen, hinzu: „Viele Studierende haben ihre Nebenjobs verloren. Sie haben keine finanzielle Absicherung. Die meisten Studien-Beginner*innen kennen nicht einmal ihre Mitstudierenden. Gemeinsam lernen, wenn überhaupt dann nur über Zoom und Co., ist fast unmöglich, wenn man nicht weiß mit wem überhaupt. Man fühlt sich einsam und weiß nicht an wen man sich wenden soll. Das ist die Realität für viele Studierende derzeit!“

Pünktlich zum bevorstehenden Jahrestag der Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie haben sich die Jugendorganisationen gemeinsam auf fünf Forderungen geeinigt, die die psychische Gesundheit von Jugendlichen verbessern sollen. Es soll mehr geförderte Therapieplätze geben, der Ausbau von kostenlosen Angeboten gefördert werden und Testangebote und Präventionskonzepte für organisierte soziale Kontakte für Jugendliche geschaffen werden. Des weiteren soll es mehr Geld für Lehrstellen und Ausbildungsplätze geben und der Leistungsdruck in den Schulen und an den Hochschulen abgebaut werden.

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