Wortbeitrag: Die Tötung einer Frau, weil sie Frau ist
Die Tötung einer Frau, weil sie Frau ist Die fortwährende Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein tief verwurzeltes soziales Problem, welches jedes Jahr für traurige Schlagzeilen sorgt. In Österreich ist etwa jede dritte Frau ab dem 15. Lebensjahr von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Das entspricht nahezu 35 Prozent der weiblichen Bevölkerung. Somit zählt Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu den häufigsten Menschenrechtsverletzungen, welche zumeist von Männern ausgeübt wird. Die wohl schlimmste Form ist der Femizid. Auch hier ist Österreich im EU-Vergleich trauriger Spitzenreiter. 2022 wurden 29 Frauen Opfer eines Femizides, 2023 sind es bereits 24 Frauenmorde sowie mindestens 40 berichtete Fälle von versuchtem Mord und schwerer Gewalt. Das bedeutet, dass, mit Stand 31.10.2023, jeden Monat 2,3 Frauen von einem Mann ermordet wurden, und das nur, weil sie Frauen waren.
Dieses Problem wurzelt tief in unserer Gesellschaft und wird durch Geschlechterungleichheiten, Machtstrukturen und patriarchale Normen genährt. Fortschritte im Kampf gegen Gewalt an Frauen passieren oft zu langsam und unzureichend. Gesetze und politische Maßnahmen sind wichtig, doch sie allein reichen nicht aus. Vorurteile und Stereotypen, die Gewalt gegen Frauen begünstigen, müssen ebenso thematisiert werden. Dies erfordert eine langfristige Anstrengung, die darauf abzielt, Geschlechterrollen zu überwinden, Empathie zu fördern und das Bewusstsein für die Auswirkungen von Gewalt auf die Opfer und die Gesellschaft insgesamt zu schärfen. Ferner muss es auch einen flächendeckenden Ausbau der Anlaufstellen für von Gewalt betroffenen Frauen in ganz Österreich geben. Es ist höchste Zeit, dass die Gesellschaft Gewalt gegen Frauen und Mädchen nicht länger als Privatangelegenheit betrachtet, sondern wir alle dazu beitragen, eine Welt zu schaffen, in der Frauen ohne Angst LEBEN können.
Laura Logar – stv. Bezirksvorsitzende JG Linz